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Tag108 Mein nächstes Reiseziel ist Shenzhen

Tag108 Mein nächstes Reiseziel ist Shenzhen

Über die Feiertage habe ich das Buch „Shenzhen – Die Weltwirtschaft von morgen“ von Wolfgang Hirn gelesen. Bisher dachte ich, das sei einfach der Ort, an dem die meisten Elektronikfabriken der Welt stehen und auch das iPhone hergestellt wird. Aber es ist soviel mehr, das Buch hat mich total fasziniert und inspiriert! Fest steht, dass ich Shenzhen unbedingt persönlich sehen möchte, um persönlich einen Blick in die Zukunft zu werfen. Ein paar Themen haben mich besonders beeindruckt.

Die Greater Bay Area (GBA)

Es geht nicht nur um Shenzhen. Durch den Zusammenschluss mit Hong Kong, Macau, Guangzhou (Kanton) und weiteren Städten entsteht womöglich das neue Zentrum der globalen Wirtschaft. 70 Millionen Einwohner und nach Wirtschaftskraft in den Top20 Ländern der Welt. Eine Area, die bedeutender ist als New York, San Francisco, London oder Tokio. Sie vereint Finanzen, High Tech, Produktion, Handel und Entertainment an einem Ort.

Elektromobilität und ÖPNV

Busse und Taxis fahren nur noch elektrisch, Zulassungen für neue Autos nur mit Elektroantrieb. Allein in Shenzhen fahren mit 80.000 Elektroautos mehr als in ganz Deutschland. Außerdem ist Shenzhen durch die lückenlose Abdeckung mit 5G ein riesiges Testlabor für autonomes Fahren. Das Netz aus Metro und Schnellbahnen ist größer als das aller deutschen Städte zusammen. Und es wächst ständig weiter, umfasst die ganze GBA und die Verbindungen werden durch Brücken und Tunnel über das Flussdelta noch schneller.

Innovationsgeschwindigkeit

Zu Beginn ging es um die billige Produktion von Massenware, früher Schuhe, später Elektronik. Die Produktion ist noch da, aber inzwischen ist das besondere die schnelle Umsetzbarkeit neuer Produktideen. Es gibt tatsächlich Hochhäuser, da verteilen sich über die Etagen Start-Ups, Inkubatoren, Berater, Prototypen-Designer, 3D-Drucker und Teilelieferanten. Es gibt Beispiele, dass man morgens mit einer Idee das Gebäude betritt und abends mit einem Prototypen verlässt. Und in den zahlreichen Fabriken der Area kann man schnell in Massenproduktion gehen.

Ballung an Großunternehmen der Digitalwirtschaft

Die Dichte der bekannten und weniger bekannten Großunternehmen ist beachtlich. Huawei (5G, Smartphones), Tencent (WeChat), Ping An (Versicherungen und Finanzen), ZTE (Smartphones), BYD (Elektroautos). Dazu Forschungszentren von Airbus, Apple, Intel und Microsoft. Und natürlich Foxconn, bekannt als größter Hersteller des iPhones.

Gesellschaft und Stadtplanung

Das Wachstum der Region ist enorm. Aus ein paar Fischerdörfern wird das größte Wirtschaftszentrum der Welt. Die Region zieht Talente und Unternehmer an, nicht nur aus Hong Kong oder Beijing, sondern weltweit. Der Zuzug muss gesellschaftlich und städtebaulich gemeistert werden. Es ist sicher einfacher, vieles am Reißbrett planen zu können. Aber es scheint auch sehr klug vorgegangen zu werden. Die Stadt Shenzhen sei überraschend grün, die Bürotürme sind umgeben von Plätzen und Gastronomie. Das Verkehrsnetz erlaubt es, in günstigeren Randbereichen der GBA zu wohnen. Denn die hohen Immobilienpreise sind vielleicht das einzige große Problem in Shenzhen.

Man hat einen „kleinen Grenzverkehr“ mit Hong Kong etabliert. Man hat dieser „Sonderwirtschaftszone“ innerhalb Chinas viele Freiräume gegeben, um das Modell zu testen.

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