Wenn man als Marke an Influencer bei Kooperationen Geld für Reichweiten zahlt, dann sind fake follower und gekaufte Likes schlicht Betrug. Man erreicht dann nicht die vorgetäuschte Zielgruppe bzw. nicht einmal echte Menschen. Die schwarzen Schafe werfen dann leider ein schlechtes Licht auf das Influencer Marketing an sich.
Ein unbeliebtes Thema bekommt Aufmerksamkeit
Neben anderen Ad Fraud Themen ist das auch nicht so sexy oder wird gerne als „nicht relevante Einzelfälle“ abgetan. Und als ich dazu mal etwas geschrieben hatte, war ein Kommentar ich klinge wie die OWM Pressestelle. Daher freue ich mich sehr, dass Ann-Katrin Schmitz das in ihrem Podcast aufnimmt und mit tollen Gästen bespricht. Die bekannte Influencerin Lou Dellert gibt sogar offen zu, es auch einmal getan zu haben. Wenn man auch mal was kritisches im Online Marketing hören mag, ist das ein Tipp fürs Wochenende!
Wie einfach man Zahlen vortäuschen kann
Frederik Fleig hat von seinem vierwöchigen Selbstversuch berichtet, wie er durch das Googeln von „billige fake follower“ ganz einfach viele Anbieter gefunden hat und sich 20.000 Instagram „Fans“ besorgt hat. Mit Stock Fotos hat er vermeintliche Reisen in Stories gepostet. Er hat zusätzlich Bots engagiert, um Likes und Kommentare vorzutäuschen, damit auch die Engagement Rate stimmt. Dann hat er 40 Unternehmen angeschrieben und die Hälfte hat ihm Geld oder gratis Produkte angeboten. Instagram hat einige Tausend der fake follower auch wieder maschinell gelöscht, es ist bestimmt ein Hase und Igel Spiel.
Als menschlicher Bot verdient man nur 1 Euro am Tag
Der Reporter Jan Stremmel hat für den Galileo Beitrag „10 Jahre Instagram“ selbst als menschlicher Bot gearbeitet, mit einem extra angelegten Fake Profil. Nach Registrierung bei einer entsprechenden Plattformen kannst Du viele Accounts sehen, die das nachfragen und pro Follow oder Like bekam er 2,5cent. Aber maximal waren 40 pro Tag möglich (damit es nicht auffällt), also 1 Euro. Somit kein großer Nebenverdienst. Spannend war, dass auch sehr bekannte Musiker und FMCG Marken dabei gewesen seien sollen…
Tipps für Advertiser
Martin Gerecke, den ich schon aus super Sessions bei OMR kannte, erläutert wo der Betrug anfängt und wie man sich als Unternehmen positionieren sollte. Stephanie Kraus erläutert wie man mit Analysetool auffällige Accounts identifizieren kann.