Dass diese Frage überhaupt gestellt wurde, auch von Philipp Westermeyer selbst, finde ich persönlich schon befremdlich. Natürlich gehört ein Gespräch mit dem Chef der größten (digitalen) Medienmarke Deutschlands in diesen Podcast.
Die Marke Bild erreicht monatlich 30 Millionen Menschen! Unbedingt reinhören, Julian Reichelt ist unbestritten ein kluger Kopf und rhetorisch sehr klar. Sich davor zu verschließen, weil man die BILD nicht mag, ließe einen nur noch mehr in der eigenen Bubble stecken bleiben.
Folgende Aussagen haben mich zum Nachdenken angeregt
- Bei BILD entscheiden Menschen, was Menschen bewegt. Auf Effizienz getrennte Algorithmen führten stärker in die Filterblase
- Und die Medienmarke Bild habe eine überragende Bedeutung für Deutschland, weil die meisten Menschen nicht auf Twitter sind oder „in den Bubbles der urbanen Eliten“ und trotzdem wissen möchten was in der Welt passiert
- In den Menschen selbst steckt auch eine Ambivalenz zu schwierigen Themen und Bild reflektiert diese
- Eine gesellschaftliche Rolle sieht er für BILD darin, dass das Argument „das darf man nicht mehr sagen“ dadurch verhindert wird, dass BILD es sagt. Die Menschen würden sich ihre Stimme sonst an anderer Stelle suchen, die im Zweifel noch mehr polarisiert.
Botschaft an uns Advertiser
Julian Reichelt glaubt nicht, dass es Tendenzen in der Werbeindustrie gibt, weniger Anzeigen zu buchen und damit den Versuch die Meinung zu beeinflussen. Es werde möglicherweise ein paar Tage „in der Social Media Bubble geklatscht“, wenn man sich gegen BILD äußere, aber dann gehe es weiter.
Die Advertiser könnten froh sein, dass wir eine so breite und freie Presse und Journalismus in Deutschland haben. Auch wenn es vereinzelt Fälle geben mag, in denen man die eigene Marke nicht in der BILD zeigen möchte, sei doch die Frage, was die Alternativen sind.
Link zu Folge, die ich in der sonnigen Morgenstimmung gehört habe: https://open.spotify.com/episode/0SefsOsTDmjC4q8GDjHMQo