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Tag109 Erfolgreiches Omni-Channel Marketing

Tag109 Erfolgreiches Omni-Channel Marketing

Seit meiner Zeit bei ACUVUE Kontaktlinsen (Johnson & Johnson) interessiere ich mich für die Augenoptik. Daher freue ich mich über diesen OMR Podcast mit Mister SPEX. Sie haben das Geschäftsmodell als erste konsequent digitalisiert und die virtuelle Brillenanpassung am Smartphone etabliert. Lustig ist das Zitat: „Wahrscheinlich hat es uns geholfen, dass wir selber keine Optiker sind.“ Die Gründer haben alles vom Kunden her gedacht, Hemmschwellen abgebaut, und den Konsumenten (Achtung Wortspiel) mehr auf „Augenhöhe“ zum Optiker im Beratungsgespräch gebracht.

Vom digitalen Modell in den Omni-Channel

Trotzdem braucht es die Anpassung vor Ort, man hat daher frühzeitig mit selbständigen Optikern kooperiert, die hier eine Chance sahen und in Mister SPEX nicht nur den „bösen“ Onlinehändler, der die Preise kaputt mache. Mittlerweile hat Mister SPEX 35 eigene Filialen. Das ist bei 10.000 Optikern in Deutschland immer noch sehr wenig. Aufschlussreich ist aber die Marketing Logik dahinter: nach dem digitalen Markenaufbau gewinne man hier ohne zusätzliches Invest zahlreiche Neukunden. Und diese sind in der Folge perfekt anzusprechen für weitere Online Käufe.

Kontinuierliches Wachstum durch hohe Loyalität

Überhaupt ist die hohe Loyalität ein Geheimnis des Erfolgs. Denn natürlich können man nicht jedes Quartal 100% wachsen, da nicht jeder Mensch eine Brille benötigt und der Nachkaufzeitraum etwa bei drei Jahren liegt. Aber die Zufriedenheit der Kunden ist so hoch, dass schnell noch eine Zweitbrille geordert werde, dann eine Sonnenbrille in Sehstärke usw. Und das Marktpotenzial sei trotzdem auch wachsend, man habe in den letzten Jahren gesehen, dass sich die Zahl der Brillenträger zwischen 20 und 30 Jahren verdoppelt habe. Der Grund: die extrem gestiegene Zeit, die wir alle vor (kleinen) Bildschirmen verbringen. Somit treibt die Digitalisierung noch in ganz anderer Art und Weise das Wachstum der Augenoptik.

TV-Werbung ist immer noch Teil des Mediamix

Aus Marketingsicht ebenfalls interessant, was die Gründer über TV-Werbung berichten. Offensichtlich habe das Medium in bestimmten (älteren) Zielgruppen noch eine hohe Reichweite. Das ist nichts neues. Und TV-Vermarkter nutzen digitale Unternehmen wie Mister SPEX ja immer gerne als Verkaufsargument, nach dem Motto „sogar die Internetfirmen“ machen TV-Werbung. Wie gesagt, ist eine Frage der Zielgruppe. Aber spannend ist der Hinweis, dass ein TV-Kontakt mittlerweile preislich zu digitalen Formaten vergleichbar sei, und dabei sei der Kontakt meistens länger und dazu auf dem großen Bildschirm, also mit mehr Wirkung. Ich kann das nachvollziehen, zumindest wenn man es mit Online Bewegtbild vergleicht, sind die TKP recht ähnlich geworden. Dennoch setzt man natürlich auch auf Paid Social und Influencer Kooperationen. Die Brille ist eben schon lange auch ein Fashion Produkt.

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